Gespräch mit Chris Schmitz, Leiter der Tagesförderstätte der alsterdorf assistenz west („Tagewerk Vogelweide“) für Menschen mit Behinderungen.
Chris Schmitz hat sehr unterschiedliche Erfahrungen in den letzten Monaten im Rahmen seiner Tätigkeit gemacht – positive, wie belastende.
Mitte März gab es die behördliche Anordnung, dass alle Werkstätten und Tagesförderstätten schließen müssen. Eine für die Betroffenen harte Entscheidung, aber eindeutig.
„Eine klare Sache“, sagt Chris Schmitz. Seit Juli, dem Zeitpunkt der Wiedereröffnung, ist die Lage allerdings nicht mehr ganz so klar. Denn: Wer soll kommen? Wie können die Abläufe entsprechend den neuen Regeln angepasst werden? Der Transport von zu Hause und zurück? Das Mittagessen, Aufgaben im Stadtteil – all das muss ständig neu überlegt und umgesetzt werden. Alle sind froh, dass die Arbeit im Tagewerk wieder gestartet ist. Allerdings können noch nicht alle Beschäftigten (immerhin über 20
Menschen) gleich wieder dabei sein. „Wir brauchen Zeit und Geduld die Hygienevorschriften, wie z.B. das Tragen des Mundschutzes, einzuüben.“
Zwischenzeitlich waren die Kolleginnen und Kollegen, die normalerweise in der Tagesförderstätte arbeiten, zur Unterstützung in den Wohnhäusern oder Privathaushalten eingesetzt worden. Es ging darum, im veränderten Alltag während des Lockdowns und auch darüber hinaus für Abwechslung und Alltagsbewältigung zu sorgen und so die Familien oder Kolleg*innen zu entlasten. Ein ganz anderes Arbeiten auf einmal, was aber auch z.T. zum besseren gegenseitigen Kennenlernen und einer großen Solidarität führte, meint Herr Schmitz.
Wie gesagt, seit Juli füllt sich die Tagesförderstätte langsam wieder. „Auch eine große Chance, die wir da gerade haben. Viele Beschäftigte können wir im Moment noch intensiver begleiten und entdecken neue Potentiale. Das würden wir sehr gerne für die Zukunft mitnehmen!“, sagt Chris Schmitz.